Geschichte der Quilt Decke

Das Wort Quilt leitet sich von dem lateinischen Wort Culciata ab, was übersetzt so viel bedeutet wie "der gestopfte Sack". 

Ein Quilt besteht aus drei Schichten: 

  • der Quilttop, welcher aus Stoffstücken besteht (das so genannte Patchwork)
  • die Rückseite, meist einfarbig und bestehend aus einem ganzen Stück
  • und eine Wattierung, welche die Mitte bildet

Durch das Steppen, was mit der Hand oder der Nähmaschine erfolgen kann, werden die drei Teile miteinander verbunden - diese Technik bezeichnet man auch als Quilten.  

Der genaue Ursprung ist leider nicht bekannt, jedoch vermutet man, dass diese irgendwo in China oder dem vorderen Orient liegt. Sicher ist aber, dass lange vor unserer Zeit diese Decken bereits durch feine Handarbeit genäht wurden. 

In Deutschland und dem nördlichen Europa erhielten die mehrlagigen Decken Einzug um das 11. Jahrhundert rum. Für die Kreuzritter - welche die Decken schließlich verbreiteten - waren diese ein wichtiges Gut, wurden sie doch als Wams unter ihrer Rüstung getragen und erfüllten so in der dunklen Zeit der Epoche ihren Zweck.

Jedoch war die Herstellung damals sehr mühsam. Reste, die beim Weben entstanden  - meist kleine Stoffstücke - wurden aufwendig gefärbt und anschließend in mühseliger Handarbeit zusammengesetzt. Da Stoff wertvoll war, haben so die damaligen Frauen jedes noch so kleine Stück Stoff verarbeitet und es wurde nichts verschwendet. Erst durch Karawanen aus dem fernen Osten, welche ihre fein gewebten und farbenfrohen Stoffe mit ins alte Europa brachten, entstanden aufwendigere, mit Stickereien verzierte Patchworkarbeiten. 

Die ältesten, erhaltenen Patchwork-Quilts werden in einem Museum in Kairo ausgestellt und sind ca. 3000 Jahre alt.

Durch die europäischen Auswanderer, welche ihre Handarbeiten Anfang des 17. Jahrhunderts mit in die neue Welt - das heutige Amerika - nahmen, wurde es in den USA zur Volkskunst. Die Amish, eine amerikanische Religionsgemeinschaft, welche aus christlicher Überzeugung das Leben der nicht technologisierten Vergangenheit vorzieht, bringt die Volkskunst immer noch zum Ausdruck. Durch aufwendige Stickereien und Verzierungen schaffen sie so hochwertige Decken, in denen viele Erinnerungen und Wertschätzung steckt. Die Erinnerungsstücke werden dann gerne zur Hochzeit als Aussteuer mitgegeben und überdauern so manche Generation. 

In Deutschland und Europa jedoch geriet das Quilten durch die Industrialisierung und die dadurch entstandenen günstigeren Stoffe und Kleidungsstücke immer mehr in Vergessenheit, bis es schließlich mehr oder minder ausstarb. 

Erst in den frühen 80er Jahren kam die Technik des Quiltens wieder nach Europa. Und wo die Arbeiten in der Vergangenheit - vor allem in Amerika - hauptsächlich als Bettdecke genutzt wurden, erhielten sie dann vielfältigere Verwendungsmöglichkeiten und so wurden sie als schicker Wandschmuck, verzierte Tischdecke oder auch einfach als Kuscheldecke für wärmende Abende genutzt. 

Heute sind sie immer noch ein hübsch anzusehender Wandbehang, eine wärmende Kuscheldecke, die Schmusedecke fürs Baby oder vieles, vieles mehr. 

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